Klappentext
Karla steht vor der schwierigsten Aufgabe in ihrer Karriere als Liebes-Doc und selbsternannter Sexpertin: Sie muss mit ihrem eigenen Liebeskummer fertig werden. Also wagt sie den erotischen Selbstversuch: Sie installiert die angesagte neue Dating-App »Lovecoach« und hält sich an den Ratschlag, den sie ihren KundInnen immer gibt: Zehn erste sexuelle Male, so ihre These, dann ist man frei und kann sich ohne Groll entscheiden, wie man weiter leben und lieben möchte. Statt an love-eat-pray glaubt Karla an lick-pet-fuck. Aber zwischen Theorie und Praxis besteht ein Unterschied, wie Karla schnell feststellen muss.
Meine Rezension
Dieses Buch macht einen auf jeden Fall nicht prüder. Und es könnte auch den einen oder anderen Horizont erweitern. Allerdings könnte es auch einigen Lesern zu viel des Guten sein.
Es geht um Karla und ihre Freundinnen, deren Leben nicht unterschiedlicher sein könnten. Und natürlich um? Sex. Denn bei den vier Freundinnen steht das Körperliche zum Teil an wichtigen Stellen. Bei Karla ist es sogar jobbedingt. Und es geht um die App "Lovecoach", die das Liebesleben interessanter machen soll.
Ich mochte es, wie offen über die Geschlechter und Sex geredet wurde. Denn das ist zum Teil immer noch so ein Tabuthema in unserer Gesellschaft - aber zum Glück nicht in der Bücherwelt.
Der Schreibstil in der dritten Person hat mir gut gefallen. Er war sehr explizit, damit habe ich zwar gerechnet, aber dass es so explizit ist, das hätte ich tatsächlich nicht gedacht. Wobei es natürlich in hauptsächlich erotischen Büchern manche Worte gibt, die mir weniger gefallen. Aber ich denke, das geht jedem so. Ebenso hatte die Geschichte auch eine lustige, humorvolle Note, die sie aufgelockert hat.
Karlas Storyline mit ihrem Job als Sextherapeutin war mein Favorit. Allerdings war es aber auch sehr interessant zu lesen, wie ihre Geschichte mit denen ihrer Freundinnen verbunden war.
Manche Storylines mochte ich weniger, andere mehr. Eine war auch etwas extrem und weniger meins. Da möchte ich euch allerdings nicht spoilern. Aber jeder hat ja seine Favoriten, wenn ein Buch von vier Leben erzählt.
Der Vorteil war, dass es dadurch sehr abwechslungsreich war. Am Anfang hatte ich aber auch Schwierigkeiten mit dem Rhythmus der Perspektivenwechsel. Es war mir ein wenig zu unstrukturiert, aber das hat sich schnell gelegt.
Ich glaube sogar, dass mir die titelgebende App „Lovecoach“ ein wenig zu kurz kam, wobei sie schon ihre „Auftritte“ hatte.
Ich fand das Buch auf jeden Fall interessant und lehrreich. (Wobei ich über manche Lebensform aber auch nicht wirklich mehr wissen wollte 😂)
Die „Love-Coach“-Tipps am Anfang eines jeden Kapitels waren sogar meine kleinen Highlights, weil sie zum Teil auch zum Nachdenken anregen. Nicht auf das Körperliche sondern das Innere bezogen. Solche Tipps mag ich sehr.
Kann ich das Buch empfehlen?
Wenn ihr nicht scheu vor weniger stereotypischen Leben oder verschiedenen Arten von Liebe seid, dann könntet ihr zu dem Buch greifen.
Wem zu explizit beschriebene Sexszenen zu viel sind, dem würde ich das Buch nicht empfehlen.
Zur Bewertung.
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